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Einziger Waldfriedhof in Eisenstadt wird trotz mehrfacher Kritik an nur ein Unternehmen verpachtet

In der gestrigen Sitzung des Eisenstädter Gemeinderats wurde eine Entscheidung getroffen, die große Kritik nach sich zieht. Mit den Stimmen der ÖVP und der Grünen wurde ein 99-jähriger Pachtvertrag mit einem lokalen Bestattungsunternehmen exklusiv beschlossen. Auf einer Fläche von fast vier Fußballfeldern wird nun der erste Waldfriedhof Eisenstadts entstehen. Dieses Waldstück, das im Besitz der Landeshauptstadt ist, wird für eine jährliche Pacht von nur 500 Euro vergeben – das ergibt einen Preis von nicht einmal zwei Cent pro Quadratmeter. Trotz großer Kritik der SPÖ Eisenstadt und dem Hinweis, dass es weitere Interessenten gäbe, wurde der Pachtvertrag für 99 Jahre abgeschlossen.


Man sieht einen Wald mit Sonneneinstrahlung

„Es gibt eine große Nachfrage nach Waldbestattungen. Gräber müssen nicht gepflegt werden, da man in einer sich auflösenden Urne begraben wird. Es entstehen bei der Bestattung nur einmalige Kosten, was Familien mit geringerem Einkommen hilfreich sein kann“, informiert SPÖ-Vizebürgermeisterin Charlotte Toth-Kanyak. Bei einer exklusiven Vergabe des Pachtvertrags an nur einen Bestatter besteht die Gefahr, dass dieser Preise über dem aktuellen Markt verlangen kann.

 

Besonders kritisch wird von der SPÖ Eisenstadt die exklusive Vergabe betrachtet. SPÖ-Klubobmann Christoph Fertl erklärt: „In der Gemeinderatssitzung wurde von ÖVP-Bürgermeister Thomas Steiner berichtet, dass kein weiteres Bestattungsunternehmen Interesse an diesem Projekt geäußert habe. Ein von mir geführtes Telefonat mit einem anderen Eisenstädter Bestattungsunternehmen hat jedoch sofort gezeigt, dass es großes Interesse hätte, jedoch nie diesbezüglich kontaktiert worden waren.“


Man sieht einen Waldboden mit Blumen und Bäumen

Ein Vergleich mit dem bestehenden Waldfriedhof in Lutzmannsburg wurde von ÖVP-Bürgermeister Steiner gänzlich ignoriert. Dort kostet eine einzelne Waldbestattung ca. 580 Euro. Der beschlossene Pachtvertrag wird allerdings nur 500 Euro pro Jahr der Stadt einbringen.

 

Auch, wenn unsere Einwände und der Hinweis auf einen Vergabefehler bei diesem Projekt erneut nicht berücksichtigt wurden, werden wir uns weiterhin für die Eisenstädterinnen und Eisenstädter einsetzen, damit deren Steuergelder richtig eingesetzt werden.

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